Ein Lärmaktionsplan ist ein nachhaltiges und langfristiges Konzept, das zum Abbau von Lärmbelastungen eingesetzt wird. Dabei wird sowohl die städtebauliche Entwicklung als auch die Verkehrsplanung berücksichtigt. Ziel der Lärmaktionsplanung ist es, schädliche Auswirkungen, einschließlich Belästigungen durch Umgebungslärm auf die Bürgerschaft zu verhindern, ihnen vorzubeugen oder sie zu mindern. Darüber hinaus sollen bestehende ruhige Gebiete erhalten werden.

Das Land NRW hat für die Städte und Gemeinden Lärmkarten entlang von Bundes- und Landstraßen erstellt. Hinzu kommen überregionale Schienenwege, für die das Eisenbahnbundesamt zuständig ist. Für die verschiedenen Lärmquellen (Straßen, Schienen, Flughäfen und Industrie und Gewerbe) gibt es jeweils spezielle Berechnungsmethoden, nach denen die Ermittlung der Schallpegel erfolgt. Die Lärmindizes werden in der Lärmkartierung als 24h-Lärmindizes LDEN (Day-Evening-Night) und als Nacht-Lärmindizes LNIGHT berechnet und in einem Abstand von 5dB(A) dargestellt. Die 24h-Lärmindizes beginnen bei einer Grenze ab 55db(A) und die Nacht-Lärmindizes bei 50db(A). Die Ergebnisse der Lärmkartierung aus 2022 können online unter https://www.umgebungslaerm-kartierung.nrw.de/ (Öffnet in einem neuen Tab) eingesehen werden.

Die Europäische Union hat mit der EU-Umgebungslärmrichtlinie alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet in einem Turnus von 5 Jahren Lärmkarten und darauf aufbauend Lärmaktionspläne zu erstellen bzw. bestehende Lärmaktionspläne zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten. Die EU- Umgebungslärmrichtlinie ist durch § 47 ff. BlmSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) in nationales Recht umgesetzt. Durch ein Urteil des EuGH sind Lärmaktionspläne dort aufzustellen, wo auch Lärmaktionskarten erstellt wurden. Das bedeutet, dass nun auch Greven erstmalig verpflichtet ist, eine Lärmaktionsplanung aufzustellen. Diese Lärmaktionsplanung muss bis Juli 2024 abgeschlossen und an die EU übermittelt werden.

Die frühzeitige Beteiligung wurde am 4. Dezember 2023 auf Beteiligung NRW veröffentlicht. Sie endete am 12. Januar 2024. 

Auf Grundlage der frühzeitigen Beteiligung hat das Büro Wenker&Gesing den Berichtsentwurf für die Lärmaktionsplanung erstellt.

Vom 25. März 2024 bis zum 25. April 2024 konnten sich Bürger*innen oder Einrichtungen online über das Verfahren informieren und direkt Anregungen geben. Darüber hinaus konnten Hinweise auch per E-Mail oder postalisch an den Fachdienst 4.0 Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Greven gegeben werden.

Für das Thema Schienenlärm ist das Eisenbahn-Bundesamt zuständig. Die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung der Lärmaktionsplanung für Schienenlärm startete bereits am 20. November 2023. Bis zum 2. Januar 2024 konnten sich alle Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland an der Lärmaktionsplanung beteiligen.