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Veranstaltungen

Gedenkstunde für den Frieden

Kranz an der Gedenkstätte für verstorbene Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

Der Volkstrauertag ist der offizielle Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus.

Mit der Gedenkstunde für den Frieden am Volkstrauertag hat die Stadt Greven seit Jahren eine Form des Gedenkens gefunden, die eine inhaltliche Auseinandersetzung über einen besonderen thematischen Schwerpunkt sucht. In diesem Sinne widmet sie sich intensiv den vielen Gesichtern von Gewalt, Ungerechtigkeit und Krieg und zugleich dem Bemühen um eine gerechte, gewaltfreie Gesellschaft und neuen Ansätzen einer Friedenskultur.

Die Stadt Greven konnte in den letzten Jahrzehnten viele namhafte Redner*innen aus Wissenschaft und Politik für die Gedenkstunde gewinnen.


Gedenkstunde für den Frieden 2023

Referent: Sven Stabroth, Ziviler Friedensdienst, Bonn

„Gesichter des Verlusts und die Rolle ziviler Konfliktbearbeitung”

Es ist in diesem Jahr der zweite Volkstrauertrag seit der russischen Invasion und dem Beginn des Kriegs in der Ukraine im Februar 2022. Seither ist der Krieg in Europa wieder präsenter und allgegenwärtiger als in den Jahrzehnten zuvor. Und er hat nichts von seinem Schrecken verloren. Auch dieser Krieg bringt Zerstörung, Flucht und Traumata für die betroffenen Menschen. Wie die Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts greift er brutal in die Existenz einzelner Menschen, Ihrer Familien, ihrer lokalen Gemeinschaften und ihrer Staatlichkeit ein. Täglich verwirklicht sich sein Bedrohungspotential aufs Neue. Gleichzeitig erleben wir das vielfältige zivilgesellschaftliche Engagement, mit dem den Folgen der kriegerischen Gewalt begegnet wird. Der Zivile Friedensdienst hat sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Engagement zu stärken. Der Volkstrauertag 2023 soll Anlass sein, um ein Schlaglicht auf diese Initiativen zu werfen. Sie können Verlust und Trauer nicht ungeschehen machen. Gleichwohl aber Selbstwirksamkeit, Zuversicht und sozialen Austausch in Zeiten von Bedrohung, Ohnmacht und Zerstörung erhalten.


Der Referent: Sven Stabroth

Sven Stabroth hat Jura, Soziologie und Politikwissenschaften in Konstanz und Kiew studiert. Er arbeitet seitdem im Non-Profit-Sektor in und mit Osteuropa zu den Themen Verständigung, Menschenrechte, Gesundheit und Konflikttransformation. Lange hat er an der Gestaltung der Modernisierungspartnerschaft zur Intensivierung der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen Deutschland und der Russischen Föderation mitgewirkt. 2014 wechselte er in die Ukraine, wo er sich um die Förderung der Menschenrechte zur Stärkung der ukrainischen Zivilgesellschaft gekümmert hat. Seit 2018 leitet Stabroth als Programmkoordinator für den Zivilen Friedensdienst (ZFD) das Ukraine-Programm, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Konflikten und Gewalt vorbeugen soll. Seit Februar 2022 fokussiert sich das Programm auf verschiedene Vorhaben zur Resilienzförderung im Bildungssektor und auf die Unterstützung von Binnenflüchtlingen in Aufnahmegemeinden in der West-, Zentral- und Ost-Ukraine.


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Bildnachweise

  • Stadt Greven
  • Torn Debris, Pilippo Carlot
  • Ziviler Friedensdienst (ZFD)