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Veranstaltungen

Gedenkstunde für den Frieden

Kranz an der Gedenkstätte für verstorbene Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

Der Volkstrauertag ist der offizielle Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus.

Mit der Gedenkstunde für den Frieden am Volkstrauertag hat die Stadt Greven seit Jahren eine Form des Gedenkens gefunden, die eine inhaltliche Auseinandersetzung über einen besonderen thematischen Schwerpunkt sucht. In diesem Sinne widmet sie sich intensiv den vielen Gesichtern von Gewalt, Ungerechtigkeit und Krieg und zugleich dem Bemühen um eine gerechte, gewaltfreie Gesellschaft und neuen Ansätzen einer Friedenskultur.


Einladung zur Schweigeminute, Kranzniederlegung und Gedenkstunde für den Frieden 2025

Vor der Gedenkstunde für den Frieden im Rathaus am Volkstrauertag, 16.11.2025, lädt die Stadt Greven um 10:00 Uhr zu einer Schweigeminute für die beiden gehängten polnischen Zwangsarbeiter Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski auf dem Markplatz ein. Dort wurden 2017 durch den Künstler Gunter Demnig zu deren Gedenken Stolpersteine verlegt. 

An die Schweigeminute auf dem Marktplatz schließt sich gegen 10:15 Uhr die Kranzniederlegung am Ehrenmal „Drei Jünglinge im Feuerofen“ an der Lindenstraße an. Bei der Kranzniederlegung durch die Stadt Greven wird der Männergesangsverein Concordia Greven singen. Das Gedenken am Ehrenmal gestalten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Augustinianum. 

Sie sind herzlich eingeladen, an der Schweigeminute auf dem Marktplatz sowie an der Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Lindenstraße und der anschließenden Gedenkstunde teilzunehmen.

Hinweis: Die Kranzniederlegungen auf dem Friedhof an der Saerbecker Straße finden bereits am Freitag, 14.11.2025 um 12:00 Uhr statt.

Bitte melden Sie sich für die Gedenkstunde im Rathaus bis zum 13.11.2025 verbindlich an:

Vera Averhaus
E-Mail: vera.averhausstadt-grevende
Tel. 02571 920 220 

Das Bild zeigt das Plakat zur Gedenkstunde für den Frieden 2025.

Gedenkstunde für den Frieden 2025

Referent: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster

„Frieden beginnt im Innern: Vom Umgang mit Ohnmacht, Würde und Verantwortung in Zeiten globaler Unruhe” 

In einer Zeit multipler Krisen – Krieg, Terror, Klimakatastrophen, gesellschaftliche Spaltung – wächst das Bedürfnis nach Orientierung, Sicherheit und Zusammenhalt. Frieden scheint vielerorts gefährdet: nicht nur zwischen Staaten, sondern auch innerhalb unserer Gesellschaften – und nicht zuletzt in den Herzen der Menschen. Der Vortrag verknüpft aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen mit spirituell-ethischen Perspektiven aus dem Islam. Denn der Islam – häufig missverstanden oder instrumentalisiert – trägt in seiner theologischen Tiefe eine klare Friedensbotschaft: Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Mitverantwortung sind keine bloßen Begriffe, sondern ethisches Programm. Religionen können Teil des Problems sein – aber auch Teil der Lösung. Entscheidend ist nicht nur die Lesart heiliger Texte, sondern welche religiösen Narrative das Bewusstsein ihrer Gläubigen prägen. Welche Erzählungen setzen sich unter welchen Bedingungen durch – und wie lassen sich befreiende, friedensfördernde Deutungen stärken?

Es geht dabei nicht um Schönfärberei. Angesichts von Radikalisierung, Fundamentalismus und kultureller Abschottung braucht es klare, glaubwürdige theologische Stimmen, die zeigen: Der Islam kann – und muss – ein aktiver Teil der Lösung sein. Frieden bedeutet nicht Schwäche, sondern die Fähigkeit zur Versöhnung, zur Anerkennung von Vielfalt und zur Überwindung von Ohnmacht durch verantwortliches Handeln.

Der Vortrag will ermutigen: zu innerer Friedensarbeit, zu interreligiösem und interkulturellem Dialog – und zu einem gemeinsamen Narrativ, das nicht trennt, sondern verbindet. Denn wahrer Frieden beginnt dort, wo wir den anderen nicht als Bedrohung, sondern als Mitverantwortlichen für das Gelingen unseres Zusammenlebens begreifen.


Das Bild zeigt Professor Mouhanad Khorchide.

Der Referent: Professor Mouhanad Khorchide

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide ist Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. Außerdem ist er einer von 140 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die gemeinsam am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität forschen. Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ beschäftigt sich mit Fragen zu Dynamiken von Religion und Politik in historischer, kulturvergleichender und interdisziplinärer Perspektive. Herr Professor Khorchide hat Islamische Theologie und Soziologie in Beirut (Libanon) und Wien (Österreich) studiert. 2019 wurde er mit dem Toleranzring der Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste ausgezeichnet.


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  • Peter Grewer